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  • 24. Mai 2016

Wenn umziehen zum Luxus wird

Immer mehr Mieter müssen in ihrer Wohnung bleiben, weil sie kaum leistbare Alternative finden. Ein Problem, das - durch die Mietpreisbremse - sogar noch verstärkt werden kann. Wien gilt als mahnendes Beispiel.


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Umzug - Eine Geschichte aus der Praxis

Eine 28 Jahre alte Studien-Absolventin, die von Leipzig nach Berlin zog, um in der Bundeshauptstadt in der Medienbranche tätig zu werden, kennt das Problem. Jeder Besichtigungstermin war mit Kosten verbunden. Damit die Fahrten von Leipzig nach Berlin nicht zum überteuerten Unterfangen werden, entschied sich die Absolventin für die erstbeste Wohnung, welche sie sich leisten konnte. 32 Quadratmeter, unsaniert: 480 Euro. Bevor die Wahl-Berlinerin den Mietpreis unterzeichnete, wurde der Preis noch einmal um 100 Euro angehoben. Sie unterzeichnete aus Angst, keine Alternative zu finden. Schlussendlich war es nur eine Übergangslösung. Der Glaube, wenn sie in Berlin wohne, hätte sie mehr Möglichkeiten, den Wohnungsmarkt zu durchstöbern, entwickelte sich zum Irrglauben. Nach über zwei Jahren war der Absolventin aus Leipzig klar, dass es keine günstigen Alternativen gab.

Wenn der Umzug nicht finanziell gemeistert werden kann

Die Absolventin ist mit ihren Erfahrungen nicht alleine. Zahlreiche Deutsche, die in Mietwohnungen leben, kennen das Problem. Man würde gerne, weil die Wohnung nicht die individuellen Bedürfnisse erfüllt, umziehen, findet jedoch - auch nach jahrelanger Suche - keine andere Wohnmöglichkeit. Neumieten sind derart hoch, dass sich fast keiner einen Umzug leisten kann. Ob es sich um die junge Familie mit Kind handelt, die eine größere Wohnung benötigt oder ältere Ehepaare, die eine kleinere Wohnmöglichkeit suchen, spielt am Ende keine Rolle. Da der Wohnungsumzug immer mehr zum Luxus wird, bleiben viele Deutsche in ihrer Wohnung, die ihnen gar nicht mehr gefällt (oder auch nie gefallen hat). Ökonomen sprechen in diesem Fall vom "Lock-in-Effekt". Kosten für einen Wohnungswechsel sind - oft auf Grund der Neumieten - derart hoch, dass ein Wohnungswechsel gar nicht finanzierbar ist. Vor allem ältere Personen, die bereits 10, 15 oder 20 Jahre in ihrer Wohnung leben, können sich de facto die Neumieten, wenn sie umziehen möchten, nicht leisten. Auch junge Familien und Berufseinsteiger, die nur wenige finanzielle Möglichkeiten haben, sind von der Entwicklung der hohen Mietpreise betroffen. 

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Der "Lock-in-Effekt" in Zahlen

Dass der "Lock-in-Effekt" aber nicht nur ein "Hirngespinst" ist, zeigen aktuelle Statistiken. In den letzten Jahren sank die "Umzugsquote" kontinuierlich. Während im Jahr 2007 noch 13 Prozent der Deutschen umzogen, waren es im Jahr 2015 gerade noch 9 Prozent. Enorme Unterschiede wurden in Großstädten verzeichnet. So stiegen in Frankfurt, München, Berlin oder Hamburg die Mieten um bis zu 40 Prozent; die Umzugsquote ging zurück und ist so niedrig wie noch nie. Immer mehr Menschen würden gerne in die Großstadt, können sich aber die Mieten nicht leisten. Ein Umstand, der bekannt ist und auf den bereits, von Seiten der Bundesregierung, reagiert wurde.

Wien als mahnendes Beispiel

Die Mietpreisbremse wurde bereits im Jahr 2015 eingeführt. Eine Idee, die - so könnte man meinen - einen positiven Effekt hat. Doch die Deckelung der Mieten kann, so Experten, erst der Anfang neuer Probleme werden. Experten wissen, dass die sogenannten "Lock-in-Effekte" dann auftreten, wenn die Märkte einer strengen Regulierung unterliegen. So ist das etwa in New York oder auch in Wien der Fall, denn hier müssen die Vermieter strikte Vorgaben einhalten. Das Fazit? In den Städten leben Menschen, die Mietpreise bezahlen, die das letzte Mal in den 1970er Jahren erhöht wurden. Dass hier kein Bedarf an einem Wohnungswechsel besteht, wenn die Mieten in den letzten 40 bis 45 Jahren um das 40fache gestiegen sind, überrascht niemanden. 

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